WRESTLING
Wrestling (engl. Ringen), im deutschen Sprachraum auch als Catchen bezeichnet (letztere Bezeichnung lehnt sich an den älteren Begriff Catch Wrestling an), ist eine populäre Schaukampf-Sportart, die besonders in Japan, den USA und Mexiko eine große Fangemeinde hat. Wrestling ist nicht ungefährlich – trotz des Showcharakters können Verletzungen bei den Akteuren auftreten.
„Wrestling“ bedeutet auf Deutsch zunächst einfach „Ringen“. Im englischen Sprachraum werden jedoch das olympische Freistilringen und griechisch-römische Ringen „Amateur Wrestling“ genannt, während das in diesem Artikel beschriebene Wrestling eine Sonderform ist und dort mit „Professional Wrestling“ (dt. Berufsringen) bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Sport und Theater, welche Athletik und Choreografie vereinigt. Der Sieger steht dabei schon vorher fest, die Abläufe der Matches werden teilweise improvisiert. Zusätzlich wird es mit Showelementen und sog. Storylines angereichert.
Begriff und Überblick:
Das hier beschriebene Wrestling ist eine Mischung aus Show und Sport. Das Ziel ist nicht der Wettkampf, sondern die Zuschauer bestmöglich zu unterhalten („Entertainment“). Die
Storylines, die um das Matchgeschehen und die Akteure herum erfunden werden, kann man mit
Seifenopern vergleichen. Man versucht, die Zuschauer so zu fesseln, dass sie die Show auf Dauer verfolgen. In der Anfangszeit des modernen Wrestling wurde von Seiten der verschiedenen
Promoter versucht, das Wrestling dem Publikum als „echt“ zu verkaufen und deswegen inszenierte man im Ring immer wieder den „Kampf“ zwischen „Gut“ und „Böse“, wobei die Wrestler niemals von ihrer Rolle abweichen durften. Ähnlich wie bei einem Zauberer, war es ungeschriebenes Gesetz, die Geheimnisse nicht nach Außen zu tragen. Diesen
Verhaltenskodex des Wrestlinggeschäfts bezeichnet man mit
Kayfabe. Fakt aber ist, dass Wrestling in allen Einzelheiten inszeniert ist. Die Abläufe der Matches werden zuvor mehr oder weniger detailliert abgesprochen, wobei der Detaillierungsgrad unter anderem vom Talent und der Erfahrung der Kontrahenten abhängt. Sogenannte
Money-Spots werden vor den Matches mit der jeweiligen TV-Crew abgesprochen. Man bezeichnet mit diesem Begriff entscheidende Aktionen und Geschehnisse im Ring, die bestmöglich von den Kameras aufgezeichnet werden sollten.
Geschichte des Wrestlings
Anfänge (19. Jahrhundert–1948)
Die Anfänge dieser Art des Wrestlings liegen noch im 19. Jahrhundert [1]. Zur damaligen Zeit wurde Wrestling hauptsächlich als Belustigung auf Jahrmärkten und kleineren Festen betrieben. Hierbei versuchten Besucher, deutlich überlegene und trainierte Athleten zu besiegen, jedoch verloren sie meistens. Um die Angelegenheit weiterhin spannend zu gestalten, bekamen die Herausforderer andere Wrestler zur Seite gestellt, welche ihnen dann meistens zum Sieg verhalfen. Viele Jahre blieb das Wrestling auf Jahrmärkten beliebt; jedoch bildeten sich die ersten kleinen Wrestling-Ligen, und der Erfolg wuchs im frühen 20. Jahrhundert immer mehr. Wrestling wurde innovativer und professioneller. Der erste Titel im amerikanischen Pro-Wrestling war der am 18. Januar 1880 eingeführte „American Greco-Roman Title“, durch den Chefredakteur der New Yorker „Police Gazette“ Richard Karl Fox. Als erster American Greco-Roman Champion gilt demnach William Muldoon. Der Titel wurde ihm zuerkannt, da er am 18. Januar 1880 den Franzosen Theobaud Bauer in „Gilmore's Garden“ besiegte. Ein zweiter Titel, der „American catch-as-catch-can Title“ entstand 1881 in England, als Resultat des Matches Tom Cannon vs. Joe Acton. Acton siegte und bekam den oben genannten Titel. Acton überführte ihn dann in die USA und verlor ihn 1887 in Chicago an Evan Lewis. Den „American Greco-Roman Title“ betrachtete man bis dato als „World Title“. Er galt jedoch nicht für Europa. Hinter diesem Titel stand stets die „Police Gazette“, welche größere Meisterschaften im damaligen Pro-Wrestling durchführte. 1901 wurde in San Francisco das sogenannte Tag Team Wrestling erfunden. In den späten 20er Jahren wurde das Wrestling innerhalb der USA als internationaler Sport anerkannt, nachdem auch in Australien und England Wrestling populärer wurde. 1934 wurde Wrestling in Südafrika verboten mit der Begründung, Wrestling sei „brutal und erniedrigend“. 1935 bildeten sich die ersten beiden großen Ligen, zum einen Jim Crockett Promotions, geführt vom gleichnamigen Jim Crockett, und zum anderen World Wide Wrestling Federation, geführt von Vincent J. McMahon. Beide Ligen waren im Nordosten der USA ansässig. Außerdem wurde im selben Jahr „Schlamm-Wrestling“ erfunden. Zuerst wurde dies nur unter Männern praktiziert, doch Ende der 30er Jahre auch von Frauen. In den frühen 40er Jahren wurden die einzelnen Gebiete in Amerika in Territories unterteilt; pro Territorium gab es eine Wrestling-Liga. Jede einzelne Liga hatte ihre eigenen Wrestler und ihre eigenen Titel. 1948 machte die National Wrestling Alliance den Vorschlag, alle Ligen zu vereinigen, und so wurde Orville Brown der erste offizielle NWA Schwergewichtschampion.
Erstes goldenes Zeitalter (1950er und 1960er)
Das erste goldene Zeitalter im Wrestling begann in den 50er Jahren. Die Idee der Veranstalter wurde es nun, ihre Shows auf das Hauptmatch zu konzentrieren, um somit mehr
Spannung und Interesse zu wecken. In dieser Zeit wurde der Begriff „Main Event“ das tragende Wort. Die NWA führte dazu wieder das Territoriensystem ein, jedoch war es diesmal viel besser geplant und koordiniert. Einige bekannte Wrestler wurden von Gebiet zu Gebiet geschickt, um dort mit den jeweiligen Wrestlern zusammenzuarbeiten und diese bekannt zu machen. Auch das
Fernsehen wurde für die Promoter immer interessanter, denn durch dieses neue
Medium ließ sich die Bekanntheit der eigenen Liga weiter steigern, und somit ergab sich die Möglichkeit, mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Neben der NWA bildeten sich auch die
American Wrestling Association sowie die
World Wide Wrestling Federation. Die AWA wurde zur beliebtesten Liga. Der damalige Chef der Promotion war
Verne Gagne. Ab 1963 verließen immer mehr Wrestler die NWA und wechselten zur WWWF. Das war der erste Schritt dieser Liga zur Dominanz auf dem amerikanischen Wrestlingmarkt.
Durchbruch (1980er)
Die NWA verlor immer mehr an Bedeutung, da ihr Konzept nicht mehr der Zeit entsprach, und so wurde die World Wrestling Federation (WWF) (heute: World Wrestling Entertainment (WWE)) immer einflussreicher. Durch gezieltes Marketing avancierte Hulk Hogan zum Aushängeschild des Wrestlings und machte es landesweit populär; so wurden auch erstmals im Wrestling Merchandising-Artikel produziert.
WrestleMania
Seinen landesweiten Durchbruch erlebte das Wrestling in den 1980er Jahren, als die WWF zum ersten Mal
WrestleMania veranstaltete. Das neue Konzept bestand daraus, nicht jede Woche wichtige Matches zu bringen, sondern das Geschehen auf einen speziellen Tag und eine spezielle Show (in diesem Fall WrestleMania) zu konzentrieren und in den Wochen davor alles um diese Show aufzubauen. Dazu wurden mehr und mehr Prominente in das Geschehen einbezogen, sodass immer mehr Aufmerksamkeit durch die Medien erlangt werden konnte. Die bekanntesten Beispiele hierfür waren
Muhammad Ali,
Mr. T und
Floyd Mayweather, der bei Wrestlemania 24 gegen
The Big Show angetreten ist. Da man
Sport und
Entertainment (Unterhaltung) immer mehr verband, entwickelte sich der Begriff des
Sports Entertainment. WrestleMania war der erste große Schritt zur WWE in ihrer heutigen Form. Um den Erfolg von WrestleMania zu nutzen, wurden Schritt für Schritt weitere
Pay-per-Views eingeführt, welche damals die Haupteinnahmequelle waren. Von dem neuartigen Konzept von WrestleMania entwickelte sich diese Show im Laufe der Zeit zum wichtigsten Ereignis in der Wrestlingwelt und zog am 30. März 2ine
Matchhandlung
Während der Matches zeigen die Athleten verschiedene Arten von Aktionen, um ihre Gegner zu schwächen. Derartige Wrestling-Kampftechniken existieren in vielen Variationen, deren Ausführung allerding auch sehr gefährlich sein kann. Der Grundsatz gilt: Je gefährlicher und spektakulärer, desto interessanter für das Publikum. Man unterscheidet im Groben zwischen Sprüngen, Würfen, Haltegriffen, sowie Schlägen und Tritten. Dabei werden die Aktionen so ausgeführt, dass sie dem Zuschauer auf der einen Seite möglichst realistisch erscheinen, auf der anderen Seite aber der Gegner nicht verletzt wird. Die allgemeine Behauptung jedoch, dass Wrestling eine „vollkommen kontaktlose Kampfart“ sei, ist falsch. Des Öfteren traten durch unsichere Ausführungen bereits auch karrierebeendende Verletzungen der Akteure auf.
- Selling
Mindestens genauso wichtig wie die Fähigkeit eines Wrestlers, einen Gegner anzugreifen, ist es, die Angriffe des Gegners möglichst gut aussehen zu lassen. Den Ausdruck „Selling“ könnte man mit „verkaufen“ übersetzen; hierbei geht es darum, eine Aktion des Gegners möglichst realistisch und effektiv aussehen zu lassen. Das Over-Selling ist die Steigerungsform und bezeichnet das übertriebene und unrealistische Verkaufen einer Aktion. Over-Selling kann oft bei jüngeren Athleten auftreten, welche noch nicht viel Erfahrung im Ring gesammelt haben. Es gibt auch erfahrene Wrestler, bei denen Over-Selling zum Charakter gehört, so zum Beispiel Shawn Michaels oder The Rock.
Akteure
Wrestler sind
Athleten. Sie sind Sportler und trainieren regelmäßig, um ihren Beruf ausüben zu können. Jedoch müssen Wrestler auch über gewisse schauspielerische Fähigkeiten verfügen, um erfolgreich zu sein und authentisch zu wirken. Man muss jahrelang trainieren, um sich im Ring sicher bewegen zu können. Dazu besuchen jüngere Wrestler Wrestling-Schulen, welche es auch in Deutschland gibt. Eine der wichtigsten Fähigkeiten, die in den Schulen vermittelt werden, ist die Kunst des richtigen Fallens, denn nur so kann man harte Aktionen der Gegner kompensieren. Die ständige Aufrechterhaltung der körperlichen Fitness ist unerlässlich, um Verletzungen vorzubeugen. Je nach Status und Erfolg im Wrestlinggeschäft sind für absolute Topstars Verdienste in mehrfacher Millionenhöhe möglich.
Titel und Meisterschaften
Die Grundidee des Wrestlings ist das Auskämpfen von Titeln. Seitdem es Ligen gibt, also seit Anfang des 20. Jahrhunderts, wurden auch Titel verteidigt. Im Laufe der Entwicklung des Wrestlings wurden diese Titel immer bedeutsamer, und teilweise drehten sich ganze Shows nur um die Titel. Heutzutage gibt es in den großen Verbänden meistens zwei bis vier verschiedene Titel, welche für jeweilige Divisionen gedacht sind.
Es gab und gibt unter anderem folgende Titeldefinitionen:
- Weltmeisterschaftstitel (WWE Championship, TNA World Heavyweight Championship, NWA World Heavyweight Championship, WCW World Heavyweight Championship, ECW Championship (Toptitel der jeweiligen Promotionen)
- Gewichtsbezogene Titel (World Heavyweight Championship, WWE Cruiserweight Championship)
- Geschlechtsbezogene Titel (WWE Women’s Championship, WWE Diva's Championship, TNA Womens Championship)
- Gimmickbezogene Titel (WWF Million Dollar Championship, FTW Heavyweight Championship, TNA X-Division Championship)
- Kampfartenbezogene Titel (WWE Hardcore Championship, WWF New Japan Martial Arts Championship)
- Teambezogene Titel (World Tag Team Championship, WWE Tag Team Championship, TNA World Tag Team Championship, NWA World Six-Man Tag Team Championship, TNA Knockouts Tag Team Championship)
- Territoriumbezogene Titel (WWE United States Championship, WWE European Championship, WWE Intercontinental Championship)
- Turnierbezogene Titel (WWE King Of The Ring, WCW Battlebowl)
Titelanwärter beim Wrestling sind jene Athleten, die gut beim Publikum ankommen, egal ob im positiven oder negativen Sinne. Sie haben gute Chancen, eines Tages einen Titel zu erhalten. Alle Wrestler werden sowohl von den Schreibern als auch den Besitzern der Liga ständig beobachtet. Das letzte Wort liegt normalerweise bei den Besitzern, aber auch Wrestler mit hohem Einfluss und/oder der sog. „kreativen Kontrolle“ (einer Klausel, die dem Wrestler erlaubt, selbst zu entscheiden, ob er als Heel (Bösewicht) oder Face (Held) auftreten will, oder ob sich das Gimmick anderweitig ändert). Eine solch radikale Änderung wird allerdings meist nur Legenden wie beispielsweise Hulk Hogan zugestanden.
Es kommt mitunter vor, dass Titel aberkannt werden. Dies kann Teil einer Storyline sein, welche dann aber meistens aufgrund einer realen Verletzung, oder eines Fehlverhaltens der Realperson geschrieben werden muss.
Während bis in die beginnenden 1990er Jahre die Titel nur selten wechselten, finden Titelwechsel seitdem öfter statt, um das Publikum halten zu können. Gerade diese Vorgehensweise wird jedoch auch damit kritisiert, dass Titel dadurch an Wert verlieren.
Verletzungen und Gefahren
Auch wenn die Aktionen und Manöver der Wrestler im Ring inszeniert werden und Wrestler professionell trainierte Athleten sind, ist das Verletzungsrisiko sehr hoch. Die Aktionen im Ring benötigen jahrelanges Training, um sicher und glaubwürdig ausgeführt werden zu können. Daher wird von der Nachahmung dringend abgeraten. Vor den Kämpfen wärmen sich die Athleten mehrere Minuten intensiv auf und bereiten sich mental auf den Kampf vor. Besonders beanspruchte Körperteile sind die Beine, insbesondere der Musculus quadriceps femoris, welchen sich Triple H mehrmals in seiner Karriere verletzt hat. Er musste jeweils ca. 6 Monate pausieren [6]. Da man innerhalb eines Kampfes oft springen und wieder auf den Füßen landen muss, werden die Kniegelenke auch sehr beansprucht. Bei sogenannten Highrisk-Aktionen (also sehr gefährlichen Attacken) kommt es auch öfters vor, dass Wrestler auf dem Nacken landen und sich diesen verletzen. Letztendlich wird fast jeder Muskel beansprucht, daher ist die Verletzungsgefahr ziemlich groß.
Eine weitere Gefährdung der Wrestler stellt der Missbrauch von Muskelaufbaumitteln (Steroiden) dar, welche auch eine aufputschende Wirkung haben können. In den letzten zehn Jahren verstarben gemäß einer Aufstellung der Zeitschrift USA Today 65 Akteure, die noch keine 45 Jahre alt waren; 25 davon allein an Herzinfarkt.[7]
Am 24. Juni 2007 tötete der Wrestler Chris Benoit zuerst seine Frau und sein Kind und danach sich selbst. Eine darauf folgende Untersuchung von Benoits Gehirn ließ schwere Gehirnschäden erkennen, die durch zahlreiche Gehirnerschütterungen beim Wrestling verursacht worden waren und Ursache für irrationales Verhalten sein können[8]. Weiterhin ergaben sich klare Anhaltspunkte dass Benoit sowohl Steroide wie auch Testosteron verwendet hatte.
Wrestling in den USA
n den Vereinigten Staaten zählt das Wrestling zu den beliebtesten Sportarten. Es gibt sehr viele verschiedene Wrestling-Ligen in Amerika; die größte ist die World Wrestling Entertainment, welche mittlerweile ein mehrere Milliarden Dollar schweres Unternehmen ist. Allerdings gibt es auch sehr viele kleine Ligen, die nicht professionell arbeiten, aber dennoch monatlich Shows abhalten. Der Independent-Bereich ist sehr ausgeprägt, und man kann davon ausgehen, dass sich mehrere tausend Menschen in den Staaten hauptberuflich mit dem Wrestling beschäftigen.
Wrestling außerhalb der USA
England
Wrestling in Europa findet man hauptsächlich in Deutschland und England. Der Stil der britischen Wrestling-Szene ist sehr traditionell und technisch orientiert. Der Slogan des britischen Wrestlings ist „We wrestle!“. Generell haben viele britische Wrestler keine besondere Attacke, um ein Match zu gewinnen, sondern können durch verschiedene Aufgabegriffe oder eine Vielzahl an Cover-Varianten ihre Matches gewinnen. Jedoch orientieren sich die New-School-Wrestler aus England immer mehr in Richtung Amerika und weichen daher von diesem alten Prinzip ab. In den 50er Jahren wurde in England ein Rundensystem eingeführt, in welchem Matches in fünfminütige Runden eingeteilt waren. Außerdem gab es damals viele „2 out of 3 Fall Matches“, das heißt, um ein Match zu gewinnen, musste man den Gegner zweimal besiegen. Besondere Beliebtheit hat in England das Tag Team Wrestling. Außerdem gibt es zahlreiche Verbände, die in England ansässig sind.
Deutschland
Bis in die 1960er Jahre konnte Wrestling in der europäischen Version Catchen auch in Deutschland die Hallen füllen. Das europäische Catchen basierte auf der „britischen Wrestling-Tradition“, wobei der Schwerpunkt auf sportliche Akzente und weniger auf die pure Unterhaltung des Publikums gesetzt war. In den 1970er Jahren wurde aufgrund der damaligen Beliebtheit des Catchen auch die Liga Catch Wrestling Association gegründet.
In den Jahren zwischen 1980 und 2000 kam der Durchbruch des amerikanischen Wrestling in Deutschland, das sich stark vom britischen unterschied: US-amerikanisches Wrestling dient vor allem der Unterhaltung des Publikums. Bereits in der Mitte der 1990er Jahre war Deutschland für die amerikanische WWF der drittgrößte Wrestling-Markt - Deutschland kam gleich hinter den USA und Japan. In der deutschen Wrestlinghochzeit hielt allein die WWF rund 30 Turniere pro Jahr in Deutschland ab.
Doch bereits ab dem Jahr 2000 galt der deutsche Markt für die Marketing-Abteilung der WWF als uninteressant, zumal ab 2001 die Konkurrenzligen World Championship Wrestling und Extreme Championship Wrestling erworben werden konnten. Damit brach der deutsche Wrestling-Markt zusammen und andere Sportarten traten bei den ehemaligen Anhängern in den Vordergrund.
In Deutschland wurden nun eigenständige Wrestling-Ligen gegründet, die vor allem den sogenannten Hardcore-Stil der ehemaligen ECW zum Vorbild hatten. Diese Ligen sind u. a. die European Wrestling Promotion in Hannover, westside Xtreme wrestling in Essen, die German Stampede Wrestling im Sauerland und die ACW in Weinheim. Global betrachtet sind die deutschen Ligen eher bedeutungslos. Allerdings scheint sich die wXw seit Herbst 2008 an die Spitze der deutschen Wrestling-Ligen zu setzen, als sie eine enge Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen IWA begann.
Ferner ist zu beachten, dass es noch heute zwei Stilarten in Deutschland gibt: Einerseits den traditionellen britischen Stil, der im Dreieck Hannover, Bremen und Hamburg noch populär ist, und andererseits den modernen Stil, wie er zum Beispiel in den USA anzutreffen ist. Ligen wie die sehr entertainmentlastige GSW, die eher sportorientierte wXw und die ACW führen diesen Stil an. In den letzten Monaten kommt es vermehrt zu Auftritten amerikanischer IWA- und CZW-Wrestler in deutschen Ligen.
Einige deutsche Wrestler, die auch in den USA einen Durchbruch feiern konnten, haben ihr Grundwissen bei den Catchturnieren der Catch Wrestling Association erlangt. Große Städte, in denen es diese Turniere gab, waren Wien, Hannover, Hamburg, Bremen, Wuppertal und Dortmund. Der bekannteste deutsche Wrestler ist der Deutsch-Brite Alex Wright.
Italien
In den letzten Jahren boomt die Wrestlingindustrie in Italien. Die WWE hat den Markt in Italien entdeckt und hat eine Marketingoffensive gestartet. Darüber hinaus werden alle Shows im italienischen Fernsehen gezeigt [12]. Es gibt nur vereinzelte international bekannte Wrestler aus Italien, dennoch hat sich die Gruppierung F.B.I. (Full Blooded Italians) mehrere Jahre in der WWE gehalten. Eine der bekanntesten italienischen Ligen ist Italian Championship Wrestling (ICW), welche ca. 15 bis 20 Shows pro Jahr veranstaltet [13].
Darüber hinaus gibt es noch die Nu-Wrestling Evolution welche 2005 gegründet wurde. Über die letzten Jahre schaffte die NWE den Sprung an die italienische Spitze. In ihrem Kader sind und waren bereits etablierte Namen wie Rikishi, Ultimo Dragon, Andrew „Test“ Martin, Scott Steiner, Jamal (Umaga), Chuck Palumbo, Juventud Guerrera und Vampiro [14].
Österreich
Bis zu ihrer Einstellung in Deutschland und Österreich im Jahr 1998 war die CWA die wichtigste österreichische Liga. Sie wurde von den legendären österreichischen Wrestlern Georg „Schurl“ Blemenschütz bzw. später von Otto Wanz geführt. Große Popularität erlangte das von der CWA veranstaltete Catchen am Heumarkt auf dem Platz des Wiener Eislaufvereins. [15]
Seit 1998 versucht die WSA [16] dieses Vakuum zu füllen. Als einzige Liga in Österreich mit einer regelmäßigen TV-Show (Wrestling Fightnight seit 2006) auf dem TV-Sender Okto und stetig steigenden Zuschauerzahlen, schafft sie es 2008 den Heumarkt zu reaktivieren, so dass ab Juli 2009 wieder jeden Sommer ein 5-Tages-Turnier v
is zu ihrer Einstellung in Deutschland und Österreich im Jahr 1998 war die CWA die wichtigste österreichische Liga. Sie wurde von den legendären österreichischen Wrestlern Georg „Schurl“ Blemenschütz bzw. später von Otto Wanz geführt. Große Popularität erlangte das von der CWA veranstaltete Catchen am Heumarkt auf dem Platz des Wiener Eislaufvereins. [15]
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Wrestling Fightnight seit 2006) auf dem TV-Sender
Okto und stetig
tling Fightnight seit 2006) auf dem TV-Sender
Okto und stetig steigenden Zuschauerzahlen, schafft sie es 2008 den Heumarkt zu reaktivieren, so dass ab Juli 2009 wieder jeden Sommer ein 5-Tages-Turnier veranstaltet wird.
Australien
In Australien gibt es einige ansässige Verbände, jedoch bleiben deren Wrestler meistens nur national aktiv und können sich daher international keinen Namen machen. Es gibt 14 kleinere Verbände, welche sich die einzelnen Gebiete in Australien aufteilen und mehrere Veranstaltungen im Jahr haben.
Japan
Das japanische Wrestling wird als Puroresu bezeichnet. Im Vergleich zu Landesgröße und Bevölkerungszahl besteht in Japan eine ungewöhnlich hohe Dichte von erfolgreichen Wrestlingunternehmen. An der Spitze stehen hierbei New Japan Pro Wrestling und Pro Wrestling NOAH. Im Vergleich zu US-amerikanischem Wrestling wird nur bei kleineren Veranstaltern auf größere Showeinlagen wert gelegt. Die großen Verbände versuchen hingegen das Bild eines harten sportlichen Wettkampfs aufrechtzuerhalten. Puroresu gilt als Brutstätte des Mixed Martial Arts Booms, der allmählich das japanische Wrestling verdrängt. Zu den aktuell erfolgreichsten Stars gehören Keiji Mutoh, Mitsuharu Misawa, Shinsuke Nakamura und Takeshi Morishima.
Mexiko
Mexikanische Wrestling-Maske
Das lateinamerikanische Wrestling wird im Allgemeinen als Lucha Libre bezeichnet und ist besonders in Mexiko populär. Im Vergleich zum klassischen US-amerikanischen Wrestling wird im Lucha Libre sehr viel mehr Wert auf schnelle Bewegungsabfolgen und akrobatische Einlagen gelegt. Die meisten mexikanischen Wrestler tragen Masken, die als Einsatz in wichtigen Kämpfen aufs Spiel gesetzt werden können. Der Verlust seiner Maske bezeichnet die größtmögliche Demütigung eines Luchadors. Größte Legende des mexikanischen Wrestlings ist El Santo ("Der Heilige"), der auch lange nach seinem Tod als Volksheld verehrt wurde. Matches im Team von zwei bis vier Personen werden in Mexiko häufiger ausgetragen als Einzelmatches, um den Einzelsiegen und -niederlagen eine höhere Bedeutung zu verleihen. Populärer als in anderen Teilen der Welt ist auch das Wrestling von Kleinwüchsigen, den sogenannten Mini-Estrellas. Zu den wichtigsten Wrestlingunternehmen zählen in Mexiko die CMLL (Consejo Mundiál de Lucha Libre) und die AAA (Assistencia Assessoria y Administración). Der erfolgreichste Star des Lucha Libre ist momentan Místico.